Im Teil 1 wurden die Optionen any, all
und as a phrase vorgestellt, die von den meisten Suchmaschinen als
Standard zur Verknüpfung mehrerer Suchbegriffe angeboten werden. Nun
lassen sich diese Optionen zwar einfach, nämlich mit einem Mausklick,
setzen, aber Sie betreffen immer alle eingegebenen Suchbegriffe nach dem
Motto: ganz oder gar nicht.
Beispiel: Sie suchen nach Dokumenten, die von Helmut Kohl
und Theo Waigel handeln. Also geben Sie Helmut
Kohl Theo Waigel als Suchbegriffe ein. Aber welche von den vorgegebenen
Verknüpfungen paßt nun?
Mit der Option as a phrase werden Sie wahrscheinlich
gar keine Treffer landen, denn in diesem Fall wird ja nach der exakten
Verbindung "Helmut Kohl Theo Waigel" gesucht.
Die Option any würde alle Dokumente zutage
fördern, in denen auch nur einer der Suchbegriffe Helmut, Kohl,
Theo oder Waigel vorkommt. Das Resultat: Eine nutzlose und schier unendliche
Liste von Fundstellen.
Die Option all käme dem gewünschten
Ergebnis noch am nächsten. In diesem Fall würden Dokumente
gefunden, in denen alle vier Begriffe vorkommen, allerdings nicht notwendigerweise
in den namentlichen Verbindung "Helmut Kohl" und "Theo
Waigel".
SONDERZEICHEN
Die vorkonfigurierten Optionen sind also nur für einfache Suchanfragen
zweckmäßig. Bei komplizierteren Fällen sollten Sie nur
solche Suchmaschinen nutzen, die mit Hilfe spezieller Operatoren maßgeschneiderte
Suchanfragen ermöglichen:
Wenn Sie nach einem Namen oder Titel suchen, dann machen Sie der Suchmaschine mit Hilfe von Anführungszeichen klar, welche Wörter zusammengehören, also als Phrase zu betrachten sind:
"Gerhard Schröder" "Schweigen ist gold"
Suchmaschinen kümmern sich normalerweise nur dann um Groß- und Kleinschreibung, wenn ein Wort großgeschrieben wird. Wollen Sie die Stadt Essen finden, sollte der Suchbegriff Essen lauten; geben Sie essen ein, wird sowohl das Substantiv als auch das Verb gesucht.
Die Trunkierung von Suchbegriffen
lässt verschiedene Beugungen und Wortenden zu: So findet auto*
auch die Worte Autos, Autobahn, Autor, autobiographisch usw. Der Sternchen-Operator
wird auf Englisch Wildcard genannt
Mit Hilfe eines Vorzeichens kann die Relevanz
eines Suchbegriffes gewichtet werden, die auch das Ranking
in der Trefferliste beeinflußt. Es bedeuten: Plus-Zeichen - der Suchbegriff muß vorkommen; hohes
Ranking; Minus-Zeichen - der Suchbegriff darf nicht vorkommen;
niedriges Ranking Kein Vorzeichen - der Suchbegriff kann vorkommen; kein
besonderes Ranking.
Manche Suchmaschinen erlauben mittels Feldsuche
eine genauere Eingrenzung des Fundortes innerhalb einer Seite, indem sie die Suche gezielt auf Felder
wie Dokumenten-Titel oder Textkörper beschränken. Weitere sinnvolle Eingrenzungsmöglichkeiten einer Suche sind Adresse, Linknamen oder Dateitypen. Auch Meta-Daten, das sind Informationen, die der Autor dem Dokument zur Beschreibung beigibt - lassen sich recherchieren. Wie man sieht, können auf diese Weise auch nicht im Browser sichtbare Teile einer Webseite gezielt erschlossen werden. In der Praxis unterstützen allerdings nur wenige Suchmaschinen all diese Funktionen - am konsequentesten AltaVista und Fireball. Dort kann man beispielsweise mit link:meine-homepage-adresse herausfinden, von welchen Seiten aus auf die eigene Homepage verlinkt wird.
All diese Operatoren können nun innerhalb einer Suchanfrage beliebig
kombiniert werden, wie die folgenden Beispiele zeigen.
Suchbegriff: +Saumagen
Kohl Kartoffel* -Helmut Ergebnis: Es werden alle Dokumente gefunden, in denen es um Saumagen
geht; ferner können die Worte Kohl und Kartoffel (bzw. Kartoffeln,
Kartoffelbrei und alle anderen Begriffe mit der Wurzel "Kartoffel")
vorkommen, auf keinen Fall aber Helmut.
Suchbegriff: "Helmut
Kohl" +"Gerhard Schröder" Ergebnis: Es werden alle Dokumente gefunden, in denen die Namen
Helmut Kohl und Gerhard Schröder vorkommen, aber Schröder mit
höherer Relevanz.