Update: 08-FEB-1999
GoTo.com RANKING-POSITIONEN ZU VERKAUFEN / LEICHTER ZUGRIFF AUF INKTOMIS DATENBANK / KEIN GEDANKE AN DEUTSCHSPRACHIGE ANWENDER |
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RANKING-POSITIONEN ZU VERKAUFEN
Diese ungeschminkte "For sale"-Mentalität hat Anwender und Anzeigenkunden nicht etwa vergrault. Schon vier Monate später meldete der Newcomer aus Pasadena immerhin seinen 1000. Werbepartner. Fällig sind pro Click ein Cent bis ein Dollar. Wann immer in Trefferliste gekaufte Listings auftauchen, so wird dies dem Anwender nicht nur gezeigt, er erfährt auch gleich, wieviel es gekostet hat. Wenn schon Kapitalismus, dann richtig. Vor allem bei allgemein gehaltenen Suchanfragen, die kommerzielle Interessen
streifen, kann man damit rechnen, dass Werbe-Dollars über das
Ranking entscheiden. Die GoTo-Macher halten genau diesen Umstand für
ein Qualitätskriterium. Ihre Argumentation: Normale Suchmaschinen
schaufeln häufig irrelevante Links nach oben, wir nicht - wer bezahlen
kann, muss auch etwas zu bieten haben.
LEICHTER ZUGRIFF AUF INKTOMIS
DATENBANK
Wer die Auswirkungen dieser Geschäftspolitik ausprobieren will, braucht nur GoTo.com und den HotBot mit derselben Suchanfrage zu füttern. Beide bedienen sich nämlich aus derselben Quelle, dem vielgelobten Datenpool von Inktomi. Gegenüber den Anwendern vermarktet sich GoTo.com als "The new, simpler search engine". Die smarte Suchseite in Gelb mit einer Eingabe-Box und dem grünen "Find-it"-Button verwirrt wirklich niemanden. Eine Advanced oder Power Search mit mehr Optionen, wie sie bei der Konkurrenz üblich ist, fehlt völlig. Es gibt auch kein Mittel, eine einmal durchgeführte Suche durch weitere Schlagworte einzugrenzen. Von der Möglichkeit, auch logische Operatoren zu verwenden und für die Gewichtung bestimmter
Begriffe Vorzeichen zu verwenden, erfährt nur, wer die kurze Hilfe-Seite
aufmerksam durchliest. Kein Wunder, denn je einfacher die Anfragen sind, umso
besser können die bezahlten Links untergebracht werden.
KEIN GEDANKE AN DEUTSCHSPRACHIGE
ANWENDER
Als Zielgruppe sind für GoTo-com offenbar nur nordamerikanische Anwender interessant, die auf die Schnelle etwas im Web finden wollen. Eine deutsche Oberfläche oder spezielle Spracheingrenzungen sind deshalb nicht vorgesehen. Auch hat man sich jeglichen Portalschnickschnack gespart.
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