Design: Die modernste Online-Zeitung
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Die International Herald Tribune hat sich mit ihrem kürzlichen Relaunch ein klares, dezentes Layout gegeben, das durch pfiffige Navigationselemente bereichert wird. So erlaubt eine Artikel-Ablage das gesammelte Lesen ausgewählter Texte, und das Aussehen der Seiten lässt sich den eigenen Vorlieben anpassen.

Der Surfer kann die Schriftgröße selbst verändern und sich für einspaltigen Text oder mehrspaltigen Fließsatz entscheiden - im letzteren Fall wird die Seite an die Größe des Browserfensters angepasst, und Artikel mit Überlauf kann man durchblättern statt zu scrollen. Die Texte laden blitzschnell. Nicht nur der Index aller Schlagzeilen lässt sich ein- und ausschalten, sondern auch die Bannerwerbung (!) am Seitenkopf. Beim Aufruf der nächsten Seite ist sie allerdings wieder da.

Während die meisten dieser dynamischen Gimmicks Sinn machen, ohne aufdringlich zu wirken, ist ihre Funktionsfähigkeit auf die beiden Standardbrowser in den neuesten Versionen (Internet Explorer 5 und Navigator 6) begrenzt. Ärgerlich: Schon Navigator-4-Benutzer bekommen nur noch die Einfachvariante der Site zu sehen. 22-DEZ-2000
06-NOV-2000 A Redesign With a View (Online Journalism Review)




























taz hat Interaktivität entdeckt
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Anfang 1995, also zu einer Zeit, als in deutschen Zeitungsverlagen noch niemand das Wort Internet buchstabieren konnte, geschweige denn an eine Online-Ausgabe dachte, war die Berliner taz die erste deutsche Tageszeitung im Netz. Seither hat sich vieles geändert, die Website der taz aber so gut wie gar nicht. Immer noch wird die gesamte Ausgabe ins Web gestellt (und zwar gegen 21 Uhr am Vorabend), was vorbildlich ist, und die Volltextsuche überbrückt einen ganzen Jahreszeitraum - aber gegenüber den bunten Online-Ausgaben der Internet-alphabetisierten Konkurrenz hat man in letzter Zeit ziemlich alt ausgesehen. >>>Seit einigen Wochen setzt die linke Tageszeitung nicht nur auf ein neues Design, im Dutschke-Haus haben sie endlich auch noch die Interaktivität für sich entdeckt. Weil eine Online-Redaktion nicht bezahlbar ist, lässt die taz jetzt ihre Leser schreiben: Zu jedem Artikel gibt es ein eigens Diskussionsforum, in dem nicht einfach nur Leserbriefe veröffentlicht werden sollen. >>>"Wann immer ein Beitrag eingegangen ist, schicken die Computer der taz eine Nachricht an die jeweiligen Redakteure und Autoren der Artikel, damit auch sie an der Debatte teilnehmen.[...] ein anfänglich kurzer Artikel kann sich im Forum zur ausführlichen Hintergrundanalyse auswachsen" schreibt taz-Redakteur Niklaus Hablützel. " Wahrscheinlich ist es in wenigen Jahren selbstverständlich, dass nicht nur Journalisten, sondern auch ihre Leser in derselben Onlinezeitung ihre Meinungen und ihr Wissen veröffentlichen." >>>Das klingt nun freilich zu schön, um wahr zu sein. Ein Blick in die Foren zeigt, dass die als streitlustig bekannten taz-Leser das Diskussionsangebot zwar annehmen, die Journalisten aber unterrepräsentiert sind. 20-NOV-2000
18-OKT-2000: Wozu haben wir Computer? (Die Tageszeitung)




























Paperazzi mit erweiterten Abfragemöglichkeiten
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Die News-Suchmaschine Paperazzi, die schon immer durch interessante Zusatzfunktionen auffiel, hat aufgerüstet: Neben rund 160 deutschsprachigen Zeitungen und Zeitschriften werden nun auch etwa 50 englischsprachige Online-Ausgaben tagesaktuell durchsucht. Um dem gewachsenen Nachrichtenmaterial Herr zu werden, kann der Nutzer jetzt per Pulldown-Menü zwischen beiden Sprachen/Datenbanken wählen.>>> Ebenfalls neu: Die standardmäßige "Quicksuche" recherchiert nur in den Artikeln der letzten 48 Stunden und führt eine Relevanzbewertung durch. Gefunden werden sowohl Worte als auch Wortbestandteile ("kohl" findet auch "grühnkohl", "kohlen" usw.) - diese oftmals auch sinnvolle automatische Trunkierung lässt sich aber unterbinden, indem man den Suchbegriff in Anführungszeichen kleidet.>>> Die Spezialität von Paperazzi, die Langzeitsuche, erreicht man nun erst über einen Link. Dort lässt sich dann ein Suchzeitraum von bis zu sechs Monaten festlegen, in dem Paperazzi ältere Artikel findet und chronologisch geordnet auflistet. Das geht natürlich nur, wenn diese bei den Online-Ausgaben archiviert sind und für den Suchdienst indexierbar sind.14-NOV-2000
1999: Paperazzi sucht intelligenter (Netzpresse)




























FAZ-Archivsuche zum Freizeit- und Normaltarif

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Unter der Adresse faz-archiv.de bietet die Frankfurter Allgemeine Zeitung neuerdings ein Web-basiertes Volltext-Archiv an, das sämtliche FAZ-Artikel seit 1993 enthält. Hinzu kommen die Berichte der (regionalen) Rhein-Main-Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung beginnend mit dem Jahr 1995 sowie die in der Hauptstadt-Ausgabe erscheinenden Berliner Seiten seit dem 1. September 1999 - insgesamt nach Verlagsangaben über eine Million Artikel. Die Archivsuche ist allerdings kostenpflichtig. Dies entspricht der Verlagslinie, die Printausgabe online nicht frei verfügbar zu machen; auch die schon seit Längerem angekündigte Online-FAZ soll ohne gedruckte Artikel auskommen. Zwar bieten die Konkurrenzblätter längst mit Artikeln aus ihren Printausgaben bestückte Websites und Online-Archive kostenlos an, doch sind dieses Archive fast immer entweder zeitlich limitiert (Süddeutsche) oder bieten nicht alle erschienenen Artikel (Die Welt). Für eine echte Archivsuche muss man also stets kostenpflichtige Datenbanken bemühen. Die FAZ erleichtert den Zugriff auf diese Archive nun dadurch, dass sie in Kooperation mit dem Datenbank-Host GBI die Suche auf vergleichsweise unkomplizierte Weise ermöglicht. Man muss nämlich kein GBI-Kunde sein, sondern kann zunächst ohne Registrierung eine Anfrage starten und bekommt eine Titelliste mit Anzeige der Artikelanfangs, der Länge und des Preises für das gesamte Dokument. Der Abruf kostet werktags zwischen 8 und 20 Uhr drei Mark, nachts und am Wochenende eine Mark. Als "Premium-Kunde" registriert man sich für einen Jahresbeitrag von 20 Mark und hat dann pro Monat fünf Dokumente frei. Diese Registrierung ist dann auch für andere GBI-Datenbanken gültig.11-NOV-2000




























E-Mail-Zeitung "die sapenda" in neuem Layout
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Der Titel "digitale Zeitung" ist zwar etwas vermessen für einen Newsletter mit HTML-Layout, doch mit vier verschiedenen deutschsprachigen Themenausgaben und einem neuen, gefälligen Design ist die sapenda eine schnelle Informationsquelle für all jene, die sich aus ihrer Mailbox einen kurzen Nachrichtenüberblick mit vielen Links zum Weiterlesen abholen wollen. Die Lösung, Nachrichten zum Leser zu "pushen", ist ja nicht die dümmste. Täglich gibt es allgemeine News (gegen 9 Uhr) und Wirtschaftsnachrichten (12 Uhr), ein Mal pro Woche Sport (montags) und Internet (donnerstags). Die Depeschen werden von einer Redaktion zusammengestellt, die die wichtigsten Geschehnisse zusammenfasst und zu den behandelten Themen Links aus anderen Online-Medien zusammenstellt. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit einem ambitionierten Projekt wie der Netzeitung ist die in Amsterdam gegründete sapenda freilich nicht zu vergleichen. 23-OKT-2000
17-JUL-2000: Michael Maier wird Zeitungs-Chef im Internet (Netzpresse Journalismus)




























Paperboy down, aber noch nicht out
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Seit einigen Tagen bekommen Besucher von Paperboy, der News-Suchmaschine aus Hannover, mal eine Fehlermeldung, mal das Literatur-Zine Sporadicum - jedenfalls keinen Paperboy mehr; der tägliche Ausschnittdienst per E-Mail ist auch sang- und klanglos ausgeblieben. Auf eine Mitteilung oder gar Entschuldigung an die Anwender wartete man vergeblich. Eine E-Mail-Nachfrage beim Betreiber Heurics erntete lediglich das nebulöse Statement "was gut ist, kommt wieder!". Die Frage ist, ob die Anwender wiederkommen. Schließlich ist Paperboy nicht die einzige Suchmaschine ihrer Art. 20-OKT-2000
20-MAI-1999 Besprechung Paperboy (Netzpresse)




























New York Times renoviert Website und verbessert Archivsuche
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Mit einer neuen Homepage in Zeitungs-Anmutung und strengem vierspaltigem Layout tritt die New York Times neuerdings auf. Viel weiter geht das dringend überfällige Neu-Design der Online-Ausgabe aber leider nicht. Die wichtigste Neuerung im "Innenteil" der Online-Ausgabe ist die erweiterte Archivsuche: Sie deckt jetzt alle Inhalte der letzten 14 Tage ab und bietet damit den gleichen Zeitraum wie die Washington Post, die allerdings zusätzlich die letzten zwei Wochen AP-Ticker bereithält. Ältere Ausgaben können über die Website kostenlos durchsucht werden; der Abruf des Volltextes kostet allerdings 2,50 Dollar pro Artikel. Die New Yorker verlangen übrigens auch für ihre frei zugänglichen Teile eine (kostenlose) Online-Registrierung. 20-OKT-2000




























Wall Street Journal mit 500.000 Online-Abonnenten
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Die elektronische Ausgabe des Wall Street Journals hat per 30. September nach Angaben ihres Betreiber Dow Jones & Co die Schallmauer von 500.000 zahlenden Abonnenten durchbrochen, nachdem die Website Ende 1999 erst 375.000 Kunden hatte. Damit stemmt sich wsj.com, im Herbst 1996 als eines der wenigen nicht frei zugänglichen Online-Magazine im Web gestartet, erfolgreich gegen den allgemeinen Trend, kostenpflichtige Inhalte im Web seien nicht durchsetzbar. Allerdings ist dieser Erfolg nicht übertragbar: Das Wall Street Journal besitzt eine hohe Marken-Credibility und rekrutiert seine Leserschaft vornehmlich aus dem Wirtschafts- und Finanzwesen - eine Zielgruppe, die bereit ist, für Prämium-Inhalte zu zahlen. Mit 59 Dollar pro Jahr (29 Dollar für Abonnenten des Printmagazins) ist der Preis niedriger als der eines Print-Abonnements, zumal darin auch der Archivzugriff enthalten ist. Noch ein Tipp: Die Website lässt sich vor dem Bezahlen 30 Tage kostenlos mit voller Funktionalität testen. 10-OKT-2000




























Kommentierte Presseschau täglich per E-Mail
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Eine tägliche Presseschau versendet Die Zeit im Internet seit dem 2. Oktober jeden Morgen gegen 9 Uhr per E-Mail. Ausgewertet werden FAZ, FR, SZ, Die Welt, Bild, Tagesspiegel, taz und Handelsblatt. Die Presseschau wird ausführlich und bewusst subjektiv kommentiert, weshalb sie gemessen an ihrem Umfang nur recht kurze Originalzitate enthält. Der kostenlose Service kann über die Newsletter-Seite der Zeit abonniert werden, kann aber auch direkt eingesehen werden. Zudem steht ein Archiv zur Verfügung, dass die Volltextsuche in allen Presseschauen oder ein tageweises Blättern erlaubt. 06-OKT-2000
29-SEP-2000: Die Zeit mit Facelift und online-exklusiven Inhalten (Netzpresse)