US-Gericht: "Deep Linking" kein Urheberrechts-Verstoß
Ein US-Bundesrichter in Los Angeles hat das sogenannte Deep linking, das Verlinken auf Seiten unterhalb der Homepage einer anderen Website, für legal erklärt. Damit wurde eine Klage des Eintrittskarten-Händlers Ticketmaster-City Search Online abgewiesen, der einem Wettbewerber, Tickets.com, untersagen wollte, Links auf seine Unterseiten zu setzen. Da durch die direkten Links die Banneranzeigen auf der Homepage umgangen werden, fühlte sich Ticketmaster um Werbeeinnahmen gebracht. Richter Harry Hupp sagte in der Verhandlung, dass Hyperlinks grundsätzlich keine Copyright-Verletzung darstellen, machte aber auch deutlich, dass dabei klar bleiben müsse, wem die verlinkte Seite gehöre. 30-MAR-2000
30-MAR-2000 Attention Editors: Deep Link Away (Wired News)
29-MAR-2000 Judge allows start-ups to link to big rivals (AP/News.com)




























Internet-Musterland lässt Zeitungen leben
Von wegen Zeitungssterben: In Norwegen, dem Land mit den - gemessen an der Gesamtbevölkerung - meisten Internet-Nutzern, führt das Web den gedruckten Zeitungen mehr Leser zu als es ihnen wegnimmt. Dies leiten Meinungsforscher laut dpa aus einer repräsentativen Untersuchung des Gallup-Institutes in Oslo ab. Obwohl mehr als die Hälfte aller Blätter inzwischen über eine Online-Ausgabe verfüge, würden neun von zehn Norwegern über 13 Jahren täglich mindestens eine Zeitung lesen. Während die Online-Nutzung im letzten Jahr um 23 Prozent gestiegen sei, habe der Zeitungsmarkt nur 0,6 Prozent verloren. Im Werbegeschäft trete das Internet hingegen nicht mit den Zeitungen, sondern mit dem Fernsehen in Konkurrenz. Die großen Tageszeitungen führen mit ihren Online-Ausgaben sogar erhebliche Zusatzeinnahmen ein, heißt es. 21-MAR-2000
22-MAR-2000 Internet führt Norwegens Papier-Zeitungen neue Leser zu (dpa/Aachener Zeitung)
20-MAR-2000 Nichts Neues zur Zukunft der Zeitung (Netzpresse)
07-MAR-2000 US-Studie über Zeitungen und Online-Journalismus (Netzpresse)
Siehe auch: Netzpresse Themen: Medien alt und neu




























Nichts Neues zur Zukunft der Zeitung
Jetzt hat auch Der Spiegel das Dauerthema "Tageszeitungsverleger verpassen die Internet-Herausforderung" entdeckt, und wie die meisten Kommentare vornehmlich US-amerikanischer Provinienz stilisiert er es recht einseitig zum kaufmännischen To be or not to be. Da darf Bertelsmann-Boss Thomas Middelhoff, auch ein Kaufmann, einfach mal so behaupten, das Internet sei ein "ideales Medium für journalistische Inhalte". Auf welcher Website hält er die denn versteckt? Zitiert wird auch Intel-Chef Andy Groves nicht mehr ganz taufrisches Diktum, dass den Verlagen nur noch drei Jahre Zeit blieben, sich auf den Wandel einzustellen. Der Kampf zwischen altem und neuen Medium, so referiert auch der Spiegel-Artikel wieder einmal, tobt an zwei Fronten: Im Anzeigegeschäft, was unbestritten ist, und bei der Vermittlung der Ware Nachricht. Letztere gebe es - O-Ton Spiegel - "im Netz unbegrenzt, aktuell, kostenlos - und jetzt auch mobil". Nun ja, wenn man mit Newsticker-Fast-Food und Service-Journalismus zufrieden ist. Und wenn nicht? Dann weiss der Spiegel auch nur eine Hand voll Zeitungen mit interessanten Online-Konzepten und Inhalten zu nennen. Es sind die üblichen Verdächtigen. Da schlagen wir doch Morgen früh lieber wieder die gedruckte Zeitung auf. 20-MAR-2000
20-MAR-2000 Angriff aus dem Netz (Dr Spiegel)
07-MAR-2000 US-Studie über Zeitungen und Online-Journalismus (Netzpresse)
Siehe auch: Netzpresse Themen: Medien alt und neu




























US-Studie über Zeitungen und Online-Journalismus
Zwei Drittel der US-Zeitungen betreiben eine gemeinsame Nachrichtenredaktion für ihre Print- und Onlineausgaben. Das ergab die im sechsten Jahr durchgeführte Erhebung von Middleberg/Ross über "Print Media In Cyberspace". Im Gegensatz zur Mehrheit der lokalen und regionalen Blätter setzen die großen Zeitungen auf getrennte Newsrooms und forcieren auf dem Online-Sektor vor allen Dingen die aktuelle Börsenberichterstattung. Weitere Ergebnisse: Zwar hat die Online-Recherche unter Zeitungs-Journalisten inzwischen E-Mail als wichtigste Internet-Anwendung abgelöst, doch sind die Kenntnisse über Datenbanken und themenspezifische Suchdienste jenseits von Yahoo immer noch gering. Die Glaubwürdigkeit von Websites wird eher niedrig eingeschätzt. Immerhin würden 68 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Zeitungsleute über Gerüchte aus dem Internet berichten, wenn eine unabhängige Quelle diese bestätigen könnte. Die Zahl der Printpublikationen mit Online-Präsenz stieg von 59 Prozent im Vorjahr auf 83 Prozent. 07-MAR-2000
The Middleberg/Ross Print Media In Cyberspace Study




























Skandale, Skandale. Oder: Die Selbstfindung der Medien
Die laufenden Politskandale und -affären von Kohl über Haider bis zum Fake des Korrespondenten Höfling in Tschetschenien haben einen Nebenschauplatz der Berichterstattung eröffnet. Es wird (wieder einmal) über die Rolle der Medien debattiert: moralische Kontrollinstanz oder spekulative Enthüllungsmaschine - wie hätten Sie's denn gerne? Die Netzpresse dokumentiert ausgewählte Artikel der letzten Wochen und Monate. Die Lektüre all der entrüsteten, ironischen oder auch schulterklopfenden Wortmeldungen rundet sich schließlich aller Diversität zum Trotz in der Erkenntnis: Wenn Journalisten in die Tasten hauen, um über Journalismus zu schreiben, dann ist das Medium endlich bei sich angekommen. 02-MAR-2000
Zur Rubrik Netzpresse Themen
21-JAN-2000 Staatsrechtler lobt Berichterstattung im CDU-Skadal (Netzpresse)




























Lesetipp: Online-Spionage - Neues vom Datenschutz
Cyber Spy, Internet Sleuth, On-Line Detective. These are common subject headers clogging up hundreds of thousands of email boxes on a daily basis. Most of the messages are filled with exclamation-pointed marketing hype, promising access to unlisted phone numbers, criminal records, motor vehicle records, financial statements, along with the ability to locate past loves, and discover dirty secrets. But is there really an inexpensive program that actually delivers all of that private information to anyone just for the asking? The answer is yes - and no. Much of the information promised for delivery by these personal spy programs is already currently available online in public databases. Weiter ... 21-FEB-2000
Aus: Be A Net Spy! Really! (Maybe), Wired News 21-FEB-2000
03-MAR-2000 Debagting how to get your Data NEU (Wired News)




























Kohl-Fax, Internet und mediale Desorientierung
Es stand im Web - und nur dort: Eine "klassische Volte" habe Helmut Kohl mit seiner Ankündigung vollzogen, im "Charakter einer geheimen Offenbarung" sein Schweigen über die Namen der Parteispender zu brechen, grantelte Kommentator Prantl von der Süddeutschen Zeitung. Da wußte er aber noch nicht, dass das Bekenner-Fax von Kohl eine Fälschung war. Der Text wurde zwar niemals gedruckt, stand aber am Sonntag Abend auf der SZ-Website zu lesen, was die Frankfurter Allgemeine Zeitung nicht ohne Schadenfreude vermeldete. Auch die Nachrichtenagenturen gingen dem Schwindel samt und sonders ohne nennenswerte Überprüfung der Quelle auf den Leim - bis auf AFP, die das dubiose Fax aber gar nicht erhalten hatte. Die Medien, die doch dem Bürger Orientierung verschaffen sollten, hätten selbst den Überblick verloren, befand FAZ-Autor Jörg Thomann, vergaß aber zu erwähnen, dass das Internet ein journalistischen Schnellschüssen besonders angemessenes Medium ist: Man kann nämlich jederzeit die Delete-Taste drücken, und - schwupps! - ist die Geschichte weg, als hätte es sie nie gegeben. Oder man frisiert einen Text nachher so, als hätte man's vorher schon gewusst. So verschwindet die Verbindlichkeit des gedruckten Wortes. Auch besagter SZ-Artikel ist inzwischen spurlos verschwunden. So etwas kann der FAZ wahrlich nicht passieren - die Frankfurter haben nämlich noch gar keine eigene Nachrichten-Website. 25-JAN-2000
25-JAN-2000 Kohls Ente (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
Onlineversion nur bei kommerziellen Archiven
Nachrichtenlage: Kohl-Meldungen vom 23. Januar (AP/Web.de)




























Neuer Nachrichtensender gestartet - zuerst im Web
Vom "Krieg der Nachrichtensender" war vorher die Rede. Doch mit dem Sendestart von N24 am 24. Januar waren's deren gerade erst mal zwei in Deutschland - nicht einen Kriegsausbruch, sondern lediglich den Beginn eines Wettbewerbs galt es also anzuzeigen. Dem neuen ProSieben-Ableger und der vergleichsweise alt eingesessenen Konkurrenz von n-tv tat das Ballyhoo jedenfalls nicht weh. Vermutlich erheischten sie damit mehr Aufmerksamkeit, als ihnen das gesamten restliche Fernsehjahr bescheren wird. n-tv verzeichnete in der Quotenstatistik '99 mit seiner Börsen-Klientel einen Marktanteil von 0,7 Prozent. Auch N24 will ganz "Verbraucher- und Anleger-orientiert" berichterstatten. Dass der neue Sender seine Premiere schon einen Tag vor dem TV-Start im Web feierte, war freilich zu viel der Ehre fürs Online-Medium. Die Nachrichten-Appetizer der "Top News"-Seite hatte man nämlich mit Dummy-Verweisen auf sich selbst verlinkt. 24-JAN-2000
22-JAN-2000 Duell der Nachrichtenspender (Die Tageszeitung)
22-JAN-2000 Info-Sender überschwemmen deutsche TV-Landschaft (dpa/Newsroom.de)
02-DEZ-1999 Boom der Nachrichtensender? (Netzpresse)




























SZ: Staatsrechtler lobt Berichterstattung im CDU-Skandal
"Man zögert, es hinzuschreiben, aber es drängt sich auf: Wir erleben hier Lehr- und Lernstück wie aus dem Staatsbürgerkundeunterricht, Abschnitt Pressefreiheit", schreibt der Hamburger Staats- und Verwaltungsrechtler Hans Peter Bull in der Süddeutschen Zeitung. Die Medien täten das, was in einem freiheitlichen Gemeinwesen von ihnen erwartet werde. Sie schlügen nicht undifferenziert auf alle ein, sondern unterschieden zwischen Tätern und bloß Verstrickten. Das moralische Urteil sei quer durch alle Blätter bis hin zur Bild-Zeitung weitgehend einheitlich. Der Autor wünscht sich eine "reinigende Wirkung des medialen Großereignisses", versieht diese Hoffnung jedoch mit einem Fragezeichen. 21-JAN-2000
Glücksfall für die Medien (Süddeutsche Zeitung)
Online-Archivzugang nur gegen Registrierung




























RTL Quotenführer 1999
Mit einem Marktanteil von 14,8 Prozent holte sich RTL die 1998 vor allem aufgrund der Fußball-WM an die ARD (diesmal 14,2 Prozent) verlorene Quotenführerschaft im deutschen Fernsehen zurück. Insgesamt gewannen die kleineren Sender dazu. Die weiteren Zahlen in der von der ARD-Programmredaktion veröffentlichten Bilanz: ZDF 13,2 Prozent, Dritte Programme 12,5 Prozent, SAT 1 10,8 Prozent, Pro Sieben 8,0 Prozent, Kabel Eins 5,4 Prozent, RTL2 4,0 Prozent, VOX 2,9 Prozent, tm3 1,0 Prozent, n-tv 0,7. 03-JAN-2000
RTL beschließt 1999 als Sieger im Zuschauermarkt (Horizont Newsline)

Elektronische Pressespiegel untersagt
Das Oberlandesgericht Köln hat die Verbreitung von sogenannten elektonischen Pressespiegeln untersagt. Eine von drei Verlagen erwirkte Einstweilige Verfügung verbietet der VG Wort den Abschluss entsprechender Verträge. Das Einscannen und Speichern sowie die Verbreitung der Pressespiegel per E-Mail verstoße gegen das Urheberrecht (OLG Köln 6 U 151/99). 03-JAN-2000




























Neue Website zum Thema Radiojournalismus
Der Titel ist Programm: Radiojournalismus heisst eine neue Website, deren Besuch sich für allem für Berufsaspiranten und -einsteiger lohnt. Zur Kurzbesprechung02-JAN-2000